Lünersee – Gafalljoch

Bei föhnigem und bewölktem Wetter fuhren wir am Do 19.10.2023 mit der Lünerseebahn eine Luftseilbahn und Zweiseil-Pendelbahn im Brandnertal von der Talstation (1568m) zur Bergstation der Lünerseebahn (1983m) beim Lünersee. Ein Fahren der Gondel auf zwei Seilen dämpft das seitliche Pendeln der Kabinen, das bei Seitenwind, z.B. bei starkem Föhn, auftritt. D. h. bei etwa 60 Km/h Windgeschwindigkeit des Föhns „schaukelte“ die Gondel nur leicht. Unsere Bergwanderung starteten wir bei der Bergstation der Lünerseebahn in westlicher Richtung des Lünersees. Als wir am westlichen Ufer des Lünersees Richtung Süden wanderten blies uns starker Föhn entgegen und wir mussten unsere Regenjacken hervorziehen da es anfing leicht zu Regnen. Bei der Lünersee Alpe (2000m) angekommen konnten wir unsere Regenjacken wieder ausziehen und bergaufwärts Richtung Gafalljoch wandern. Auf Grund des Föhns war der Bergpfad nur noch an wenigen Stellen etwas nass. Beim Hochwandern blieben wir ab und zu stehen, um die umliegenden Berge und das schnell wechselnde Wolkenspiel zu beobachten. Beim Gafalljoch (2239m) angekommen blies uns ein starker Föhn entgegen, so dass wir nur kurz verweilten, um folgende Landschaftspunkte zu betrachten: Lünersee (1970m), Schafgafall (2414m), Zimba (2643m) Rossberg (2452m), Kirchlispitzen (2552m) AT/CH, Drusa (1766m) CH Richtung St. Antönien (1420m), Girenspitze (2393m) CH, Valser Tobel (CH), Kanzelwand (2411m), Seekopf (2698m) und Douglasshütte (1980m). Auf dem gleichen Bergpfad wanderten wir abwärts zur Lünersee Alpe. Zwischendurch nach rechts ein Blick zum Verakopf (2432m) und zum Bergwanderweg der zum Verajoch (2330m) und Schweizertor (2137m) führt. Bei der Lünersee Alpe wählten wir den Bergweg nach rechts, d. h. am östlichen Seeufer des Lünersees entlang Richtung Lünerkrinne (2155m). Vom Osten des Lünersees konnte man die Totalphütte (2385m) erkennen und wie der Föhnsturm über die Bergspitze des Zirmenkopfes (2760m) wehte. Nun führte der Bergweg wieder aufwärts zur Lünerkrinne, kurz davor bogen wir aber zur Douglasshütte ab. Ein kleinerer steilerer Abstieg und wir erreichten die Staumauer des Lünersees und die Douglasshütte, wo wir unseren verdienten Kaiserschmarren und Gulaschsuppe einnahmen. Anschließend fuhren wir mit der Gondel, trotz einiger Föhnschübe, von der Bergstation der Lünerseebahn wieder zur Talstation.

Bergwanderung Distanz 8,8 Km, Höhenmeter bergauf 392 m, bergab 394 m, min. Höhe 1967 m, max. Höhe 2237 m, in Bewegung: 2 h 52 min

231019 SBF Lünersee-Gafalljoch 2239m-Lünersee BF 19.10.2023

Informationen zum Lünersee:
Ein alter Bergsee, der Lünersee, der durch eine große Staumauer zum Stausee wurde, ist einer der größten Seen in Vorarlberg. Er liegt in der Gemeinde Vandans. Sein Pumpspeicherkraftwerk, das Lünerseewerk, war mit einer Leistung von 280 MW über lange Jahre das leistungsstärkste Pumpspeicherkraftwerk der Welt. Die Wassertiefe des Lünersees beträgt bei Vollstau 139 Meter.

Das Gebiet um den See bildet den Talabschluss des Brandnertals, der nur über schmale Steige oder die Lünerseebahn vom Gebiet Schattenlagant aus erreichbar ist. Deshalb liegt das Gebiet um den Lünersee, auch die Totalp, obwohl es geografisch zum Brandnertal gehört, auf dem Gemeindegebiet von Vandans. Die Alpflächen am See werden seit jeher aus dem Rellstal bestoßen, da die teils felsigen Steige aus dem Brandnertal zum Lünersee für Großvieh praktisch unpassierbar sind. Direkt bei der Bergstation an der Staumauer steht die Douglasshütte, die unter anderem als Jausen- und Übernachtungsmöglichkeit für Wanderer dient.

                   

Text: Arno Huber; Fotos: Arno Huber